Teure Scheidung durch Abhören

Ein vermögender Privatkunde von über 60 Jahren schaltete uns ein, weil in einem Scheidungsverfahren von seiner deutlich jüngeren Frau plötzlich ein Schreiben ihres Anwalts auftauchte, dass er auch den Zugewinn aus Geldanlagen bei einer Bank in Luxemburg angeben müsse und er möge doch bitte angeben, was im Ehezeitraum dort an Zinsen und Wertzuwachs angefallen sei.

Unseren Kunden irritierte dies, da er von einem Konto in Luxemburg seiner Frau gar nichts erzählt hatte. Er schaltete unseren Experten für Abhörschutz und Cyber-Security ein, um herauszufinden, woher die Frau dies wohl wissen könnte.

Untersuchung des Privathauses an einem Abend

An einem Abend in der Woche, wo die Frau nachweislich in einer anderen Stadt war, kamen wir in das Anwesen des Privatiers, der u.a. durch Erbschaft, aber auch durch Börsenspekulationen reich geworden war. Der Ehemann, der im Scheidungsverfahren steckte, berichtete uns von dem jungen neuen Geliebten der Noch-Frau, der wohl in einem Elektronik-Versand arbeitete. Alle Alarmglocken gingen an und wir brauchten auch noch keine 30 Minuten, um die erste Abhörvorrichtung zu finden.

Rauchmelder ausgetauscht

Der neue Freund der Noch-Frau hatte offensichtlich den Rauchmelder über dem Esszimmertisch ausgetauscht – gegen ein Modell, was aussieht wie ein Rauchmelder, aber tatsächlich eine versteckte Kamera und ein Mikrofon beinhaltete. Das Modell zeichnete Ton und Bild auf und speicherte dies auf einem Chip ab. Eine zweite Abhörvorrichtung befand sich in einer Steckdose neben dem Fernseher: Dort steckte etwas, was aussah, wie ein Netzteil, aber tatsächlich eine versteckte Kamera mit Bild- und Tonaufzeichnung war. Das Gerät wurde fortlaufend mit Netzstrom versorgt und konnte so lange Sequenzen speichern.

Wie wir den Täter überführten

Da wir festgestellt hatten, dass die im Rauchmelder-Gehäuse verbaute Kamera keinen Netzstrom bezog, sondern nur über eine 9-Volt-Batterie betrieben wurde, wussten wir, dass der Zeitpunkt kommen muss, an dem der Täter die Batterie wechseln muss oder aber den Chip auslesen wird: Da das Esszimmer ein Fenster zur Straße aufwies, legten wir uns in einem Transporter auf der anderen Straßenseite verdeckt auf die Lauer und veranlassten, dass der Privatier seine Noch-Frau Glauben machen konnte, dass er 2 Tage außer Haus sei. Tatsächlich erschien der neue Freund mit der Noch-Frau und stand bereits nach 15 Minuten auf dem Esszimmer-Tisch, um die Batterie und den Chip zu tauschen. Wir dokumentierten dies per Videoaufzeichnung und gingen mit einem zur Verfügung gestellten Schlüssel in das Objekt, wo wir den Mann noch auf dem Esszimmer-Tisch stehend in flagranti antrafen. Leugnen war da ziemlich schwierig. 20 Minuten später erschient auch der Ehemann.

Das Paar hat sich darauf geeinigt, eine Scheidungsfolgenvereinbarung zu treffen, die eine Aufteilung von ausländischem Kontoguthaben nicht vorsah. Im Gegenzug verzichtete unser Auftraggeber auf eine Strafanzeige.

Die Kosten unseres Einsatzes betrugen weniger als 1/100 dessen, was ihn eine andere Scheidungslösung gekostet hätte.

Es stellte sich heraus, dass Ex-Frau und neuer Freund nur ein Gespräch aufgezeichnet hatten, bei dem der Auftraggeber über ein Konto in Luxemburg sprach.